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100 Jahre FWG und der SRV

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DER SCHÜLER-RUDERVEREIN UND DER UNTERSTÜTZUNGSVEREIN ZUR FÖRDERRUNG DES SCHÜLERRUDERNS

VON LANDGERICHTSRAT LEBRECHT HARTROTT

Zur 100 Jahrfeier des FWGs

 

Der Gedanke, auch am Friedrich-Wilhelm Gymnasium wie an mehreren anderen Kölner Anstalten einen Schülerruderverein zu bilden, kam erst im Jahre 1921 zur Ausführung, als Oberstudiendirektor Dr. Deckelmann Direktor  der Anstalt gen geworden war. Er griff den ihm von dem damaligen Oberprimaner Jutzi vorgetragenen Gedanken lebhaft auf, und es wurden noch in den Osterferien 1921 von Jutzi und seinen Kameraden Linde, Külgen, König und Julius Caesar bei Eltern der damaligen Schüler, früheren Schülern und dem Lehrerkollegium etwa 15000 Mark zum Ankauf eines ersten Bootes gesammelt und ein Schüler-Ruderverein mit zuerst 19 Mitgliedern aus den Klassen Oberprima bis Untersekunda gegründet, der zum ersten Vorsitzenden Julius Caesar wählte. Der Verein schloss sich sofort dem Westdeutschen Schülerruderverband an.

Am 30. Juli 1921 wurde das erste Boot, ein Tourenvierer, auf den Namen Friedrich Wilhelm getauft. Die Unterbringung des Bootes und die Ausbildung der Schüler im Rudern unternahm in dankenswertester Weise der Kölner Club für Wassersport, von dem in den ersten Jahren sich besonders die Herren Schulde und Teldsieper frühere Schüler unserer Anstalt, der Jungen Ruderer anmahnen; neben ihnen war unermüdlich in der Beaufsichtigung des Ruderns Herr Studienrat Prof. Halfmann, den der Verein zu seinem Ehrenvorsitzenden gewählt hatte, bis ihn seine Versetzung nach Bonn im Jahre 1924 dem Ruderverein nahm.

Seine Hauptaufgabe sieht der Schüler-Ruderverein im Wanderrudern, dazu seinen Mitgliedern eine sportgerechte Ruderausbildung zu geben, ihren Körper durch das Rudern uno den Aufenthalt in der frischen Rheinluft zu stahlen, in ihnen die Liebe zum engeren Vaterland und zu unserm Rhein-Strom zu erwecken und die Schüler zur freiwilligen Unterordnung unter den Befehl ihres selbst gewählten Steuermanns und Bootswarts zu erziehen.

Daneben hat der Verein mit Trainingsmannschaften auch schon mehrfach, hierin dem Beispiele der Schüler-Rudervereine der andern Kölner Anstalten folgend, an Regatten teilgenommen; ein erster Preis ist ihm leider dabei noch nicht beschieden gewesen.

An Wanderfahrten hat der Verein, abgesehen von mehreren Fahrten zur Sieg im Jahre 1924, eine Dreiwochenfahrt im Vierer von Heilbronn bis Köln und dieses Jahr eine Wanderfahrt von Mainz bis Köln gemacht. Um den Ruderverein einen Anreiz zu einem gesunden Wettbewerbe zu geben,  wird jedes Jahr als Abrudern eine interne Regatta veranstaltet, die sich eines regen Interesses bei dem Lehrerkollegium, den Eltern der Ruderer und den als Nachwuchs in Betracht kommenden jüngeren Schülern erfreut und durch eine Preisverteilung und ein gemütliches Zusammensein in einem Rodenkirchener Lokal abgeschlossen wird. In diesem Jahre zählt der Schüler-Ruderverein etwa 20 Mitglieder, die fleißig fahren. Leider ist nach der Versetzung des Studienrats Prof. Halfmann die Stelle eines Ehrenvorsitzenden des Vereins noch nicht wieder besetzt und damit die dauernde Verbindung des Schüler-Rudervereins mit dem Lehrerkollegium unterbrochen, so dass sich in diesem Jahre nur Herr Werner  Schmidt vom Kölner Klub für Wassersport der Ruderausbildung hat annehmen können, wofür ihm die Schüler hiermit herzlichsten Dank sagen. Der Bootsbestand des Vereins hat sich leider noch nicht vermehrt. Der Verein geht mit dem Gedanken um, als zweites  Boot einen Doppelriemen- zweier zu erwerben, wozu aber nur ein Teil der Mittel durch eine Beihilfe des Ministeriums bisher vorhanden und wozu der Rest durch Sammlungen bei Eltern und früheren Schülern aufzubringen ist. Kann man danach einer günstigen Weiterentwicklung des Schüler-Rudervereins selbst entgegensehen, so kann von dem gleichzeitig von Eltern und früheren Schülern gegründeten Unterstützungsverein zur Förderung des Schüler-Ruderns am Friedrich-Wilhelm Gymnasium leider nicht dasselbe gesagt werden. Derselbe wurde zu dem Zwecke gegründet, um dem Schüler- Rudervereine die Geldbeträge, die zur Unterhaltung des Boots usw. erforderlich sein würden, zur Verfügung zu stellen. Bei der Gründung meldeten sich dazu etwa 100 Mitglieder. Trotzdem nur geringe Mitgliederbeiträge gefördert wurden, ist die Zahl der Mitglieder, die wirklich die Mitgliederbeiträge leisten, infolge der Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse und aus andern Gründen immer mehr heruntergegangen, so dass der Ihnen stützungsverein eine wirksame geldliche Unterstützung dem Schüler-Ruderverein nicht mehr verbürgen kann, bis ihm etwa aus den jetzigen Schüler-Rudervereins neue eifrige und begeisterte Mitglieder entstehen werden.

Vielleicht gibt  das Zusammenströmen der alten Friedrich-Wilhelm Gymnasten zum 100 jährigen Jubiläum die Gelegenheit, für den Schüler-Rudere verein die Mittel zur Beschaffung eines weiteren Bootes, für das in dankbarer Erinnerung an unsere glückliche Gymnasiumszeit und an unseren Direktor  der Name „Oskar Jaeger“ vorgeschlagen wird, und eines Zeltes mit der ganzen zum Biwakieren gehörigen Ausrüstung zu sammeln, damit sich allen Mitgliedern des Rudervereins die Poesie. die im Lagern und Übernachten im Freien liegt, erschließen kann.

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