Zum ersten Mal in der SRV-Geschichte führten wir dieses Jahr eine Kooperation mit unserer Partnerschule aus Middelburg durch. Dazu fuhren 10 Ruderer mit den Achtklässlern, die dieses Jahr am Austausch teilnahmen, gemeinsam im Bus nach Middelburg. Nachdem der Busfahrer die Anderen abgesetzt hatte und uns Ruderer noch 10min weiter bis zum Ruderverein „Honte“ gefahren hatte, wurden wir dort sehr herzlich von Roemer begrüßt. Er ist einer der dortigen Ruderer und zeigte uns das Bootsmaterial und die Räumlichkeiten seines Vereins. Uns fiel direkt auf, dass es überraschend wenige Gig-Boote gab. Einige freuten sich schon, endlich mal wieder Skiff zu fahren.
Nach einer kleinen Mittagsstärkung gingen wir erstmal mit zwei Gig-Vierern aufs Wasser, um die Strecke etwas zu erkunden. Roemer begleitete uns im Skiff. Vom Boot aus konnten wir an Land erst viele schöne Häuser, dann viel Natur, aber vor allem sehr viele Fahrradfahrer sehen. Die Strecke des Kanals war sehr schön, führte jedoch unter ein paar Brücken durch. Manche waren so niedrig, dass man mit Schwung auf sie zu fahren und sich dann im Boot hinlegen musste, sobald man das Kommando „BRÜCKE“ hörte. Dies verlangte viel Koordination und Konzentration von unseren Steuermännern, die dies super gemeistert haben. Als der Kanal auf einer längeren Strecke gerade war, veranstalteten wir 2 kleine Rennen (1km und 200m).
Als wir zurück am Bootshaus ankamen, lernten wir auch noch die anderen Jugendruderer aus Roemers Team kennen. Da wir vom Wasser nur einen geringen Teil von Middelburg erkundet hatten, machten wir uns auf, gingen die Stadt besichtigen und ein Eis essen. Als wir zurückkamen gab es ein sehr leckeres Abendessen, gekocht von unseren Gastgebern. Es war sehr interessant sich mit ihnen auszutauschen, besonders weil ihr Trainingspensum anders ist, als beim SRV. Roemer und sein Team sind noch wettkampforientierter und forderten uns nach dem Essen zu einem 100m-Ergo-Rennen auf, bei welchem wir gar nicht schlecht abschnitten. Danach saßen wir alle noch gemütlich beisammen. Manche machten noch einen kleinen Abendspaziergang, bei dem das Stadhuis Middelburg (welches zum zweitschönsten Gebäude der Niederlande gewählt wurde) in seiner angeleuchteten Form noch einmal besonders schön anzusehen war.
Am nächsten Tag nach dem Frühstück ging es dann wieder aufs Wasser. Diesmal nahmen wir die Skiffs. Unsere Gastgeber hatten sich 4 Aufgaben ausgedacht, die wir auf dem Skiff bewältigen sollten. Zum Beispiel standen wir alle mit durchgestreckten Beinen auf den wackeligen Booten, transportierten einen randvollen Becher Wasser ohne, dass etwas ausläuft und machten ein kleines Rennen, bei dem wir einen Fender einsammeln und zurückbringen mussten. Die letzte Aufgabe stellte sich allerdings als etwas schwieriger heraus: Wir sollten mit den Skiffs durch eine sehr schmale Stelle fahren, sodass die Skulls nicht mehr seitlich auf dem Wasser liegen konnten. Dies nahm die Stabilisation bei den meisten von uns weg. Doch dadurch hatten manche die Gelegenheit, endlich das salzige Wasser zu testen und schwammen noch eine Runde.
Nach einem letzten kurzen Spaziergang durch Middelburg und dem Mittagessen, hieß es dann „Auf zum Bus“. Wir verabschiedeten uns von unseren niederländischen Ruderkollegen, die uns auch bald besuchen kommen wollen und kamen nach einer ungefähr vierstündigen Busfahrt wieder in Köln an. Danke für eine sehr schöne Ruderfahrt und eine Kooperation, die hoffentlich weitergeführt wird.
Von Julia Lauten