Da coronabedingt unsere traditionelle Unterkunft am Möhnesee noch geschlossen hatte, ging es dieses Jahr erstmalig an den Sorpesee.
Vom Regen in die Taufe (sic)
Der Weg zu unserer allerersten Schulfahrt konnte nicht entmutigender beginnen: der Regen prasselte auf die Windschutzscheibe, Nebel hing über der sauerländischen Landschaft, während wir dem Reisebus hinterherschlichen, der die S* transportierte, mit denen wir die nächsten 3 Tage verbringen würden.
Doch als wir an der Jugendherberge ankamen, hatte sich der Regen als auch der Nebel gelegt. Den S* schien es sowieso egal zu sein, welches Wetter sie vorfinden; sie sprangen aus dem Bus und luden in einer Geschwindigkeit Boote und Skiffs ab, als wären sie Mechaniker bei einem Formel 1 Boxenstopp. Eins wurde klar: sie wollten ins Wasser! Wir wurden angeleitet, uns wurde Fachvokabular entgegengeworfen – „einen Krebs fangen“, „Skulls und Skiffs“ – uns schwirrte der Kopf.
Während des Mittagessens gewannen wir bei Lasagne wieder etwas Fassung und gewöhnten uns an das muntere Treiben. Bis zum Abend hatten sich alle am/im Wasser ausgetobt und Fußball- und Basketballfeld sowie Tischtennisplatte wollten bespielt werden.
Am nächsten Tag stellten Nieselregen und 13 Grad die Motivation der Gruppe erneut auf die Probe, die Kinder parierten allerdings mit einer Gruppentaufe der Neulinge. Wir hielten uns währenddessen im Hintergrund und versuchten Autorität auszustrahlen, doch auch an uns ging dieser Kelch nicht vorbei, mit Jeans und T-Shirt ging´s ins kühle Nass. Das Grölen der S* war das Erste, was wir nach dem Auftauchen vernahmen. Jetzt gehörten wir offiziell dazu!
Einige Beobachter*innen konnten ihrer Sorge um einen Schüler im Wasser nur Ausdruck verleihen, indem sie die DLRG auf den Plan riefen – allerdings hatte sich der betroffene Schüler nur eine Verschnaufpause außerhalb seines Skiffs im Wasser gegönnt und als die Rettungskräfte eintrafen, war er schon längst wieder im Boot.
Nachdem am Abend der neue Vorstand gewählt worden war, wurde noch einmal die komplette Bandbreite aller möglichen Sportarten (sprich Basketball, Tischtennis, Fußball, Akrobatik, rhythmische Sportgymnastik u.v.m.) bedient. So fand der zweite und leider auch schon letzte Abend einen schönen Ausklang.
Am Freitag konnten alle dann beim ersten Blick auf dem Fenster freudig feststellen, dass uns der Wettergott doch hold war und so konnte die Abschlussregatta bei herrlichem Wetter stattfinden! Die S* konnten einen klaren Sieg einfahren, das Lehrer*innenboot wurde vernichtend geschlagen – vielleicht lag´s am Steuermann?
Als sich die Fahrt dem Ende zuneigte, sah sich die gesammelte Schülerschar dem wohl bislang größten Problem gegenüber: die Mutter, die nicht wollte! Es handelte sich hierbei nicht um die Mutter eines Kindes, sondern um eine Schraubenmutter am Ausleger, die sich so verkantet hatte, dass weder Schraubenschlüsse, Internetrecherche noch die Expertise von nahezu 30 S* und Betreuer*innen auszureichen schienen. Letztendlich wurde das Problem mit roher Gewalt und der Kraft eines Bizepses gelöst: danke Jan-Arne!
Zum Abschied sagten alle noch einmal „Lebewohl Sorpesee“ und sackten anschließend erschöpft von drei erlebnisreichen Tagen in ihre Sitze.
Vielen Dank, dass wir dabei sein durften und den Spirit, der diese Fahrt mehr als jede sportliche Aktivität getragen hat, miterleben durften. Wir hätten uns keine schönere erste Schulfahrt wünschen können!
Helena Arenth und Philipp Spohner
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