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Möhneseefahrt 2022

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3, 2, 1, … Ahoi!

Nach zwei Jahren war es am Mittwoch nach den Sommerferien endlich wieder so weit: 87 Schüler_innen von der Klasse 7 bis zur Q2 machten sich zusammen mit ihren Lehrern Herrn Borris, Herrn Wandel und Frau Steinkuhle, sowie den Betreuern Florian, Lara, Jan-Arne, Calli und Leon auf den Weg an das „Westfälische Meer“, den Möhnesee.

Dort angekommen, folgte zunächst die freundliche Einweisung in die Hausregeln durch den entspannten Herbergsvater, bevor es dann im Haupthaus zum Mittagessen ging. Im Anschluss daran breitete sich auf dem Gelände geschäftiges Gewusel aus. Während die einen ihre Zimmer einrichteten und die Betten im freundlich, roten Karobezug schlaffertig machten, riggerten die anderen mit geübtem Griff und vereinten Kräften die Boote des Rudervereins auf. Dabei waren Geschwindigkeit und Umsicht beachtlich – was eben so geht, wenn es wichtig ist. Als besonderes Highlight in diesem Jahr sollte sich zudem das neu angeschaffte XXL-Stand up Paddle Board herausstellen, das ebenfalls startklar gemacht wurde und nun auch zukünftige Fahrten bereichern wird.

Beinahe alle Schüler_innen konnten es bei den hochsommerlichen Temperaturen nicht erwarten, ins kühle Nass zu springen und hatten schon ein paar Naseweise vor dem Mittagessen zwei, drei Zehen ins Wasser gehalten, so gab es irgendwann kein Halten mehr. Zeitweise sah es so aus, als müsste der Steg dem Andrang nachgeben und ebenfalls im Wasser versinken, aber dank der aufmerksamen Betreuer galt auch in der kölschen Dependance: Et hätt noch immer jot jejange.

Die Vorbereitungen vergingen dann auch wie im Flug, bald waren alle Skiffs, Vierer und das SUP auf dem See. Die Anfänger_innen wurden sehr hilfsbereit eingewiesen, so dass alle mehr oder weniger trocken in den Booten saßen und mit Hilfe der Skulls sanft in die See geschubst wurden. Erfahrene Steuermänner und -frauen leiteten geduldig die ersten Schläge auf dem Wasser an und schon zeigte sich, was das Rudern so besonders macht: Mit Abstimmung und Teamarbeit bewegten sich bald die ersten Boote zügig vom Steg weg. Höchste Konzentration war bei den weiteren Übungen gefragt: wenden, stoppen, begrüßen der begegnenden Boote (siehe oben: 3, 2, 1, …Ahoi!) und Abwehr des Fahnenklaus. Trotz des gelegentlichen Verhakens der Skulls landeten schließlich alle Boote wieder sicher am Steg, wo sie von aufmerksamen Schüler_innen in Empfang genommen wurden. Der ein oder andere „Frischling“ landete dann kurzerhand doch noch im Wasser, war damit „getauft“ und so als vollständiges Mitglied in die Rudergemeinschaft aufgenommen.

Der Tag neigte sich dann rasch dem Sonnenuntergang zu und schon stand das Abendessen auf dem Tisch. Den Temperaturen, der Bewegung, der guten Stimmung war es gedankt, dass die jüngeren Schüler_innen gut gebettet den Matratzenhorchdienst antraten, das geschäftige Gewusel von einem lauen Sommerabend abgelöst wurde und der beginnende Blutmond über dem See bestaunt werden konnte.

Der Donnerstag stand dann ganz im Zeichen des (Wasser)Sports und der Planungen für den nächsten Tag. Eine beruhigende Erkenntnis lautet: Man kann den ganzen Tag freiwillig bzw. unfreiwillig im Wasser verbringen – Schwimmhäute: Fehlanzeige. Neben tollkühnen Sprüngen von nicht näher zu kennzeichnenden Orten, wurde die Tragfähigkeit des SUP ausgiebig auf die Probe gestellt und zwischenzeitlich vom Strand kritisch beäugt. Zum Glück gab es ein Megafon für die Ordnungsrufe, dessen Einsatz beim pädagogischen Begleitpersonal immer wieder für Heiterkeit sorgte. Besonders in Erinnerung bleiben die Durchsagen: „NICHT vom Beckenrand springen!“, „Jetzt runter vom Skiff und essen!“ oder das vermutlich auch ohne Megafon auf dem ganzen Möhnesee zu verstehende „DAS STAND-UP-PADDLE DES SRV BITTE NÄHER ZUM STEG KOMMEN!!!!!“.

Und auch die weit Enteilten auf dem Wasser durften sich dank der Power-Drohne gut behütet fühlen. Manch einem ist vielleicht auch erst im Nachhinein klar geworden, wie weit das Rangerauge reicht, – wenn es muss.

Am Freitag standen dann gleich mehrere Highlights auf dem Programm. Neben Gruppenwettkämpfen in verschiedenen Disziplinen: Brust-, Rücken-, Kraulschwimmen, Skiff, „Wer-wirft-wen-zuerst-vom-SUP“, auch die traditionelle Regatta. Eine besondere Perspektive auf das Spektakel bot sich den Lehrern auf dem SUP mitten auf dem Möhnesee. Stirnrunzeln, fragende, vielleicht auch staunende Minuten dauerte es und dann war die offensichtliche Frage formuliert: WER steuert und wenn ja: WOHIN?

Die Besatzungen hatten sich offenbar so auf das Rudern konzentriert, dass die Ideallinie nicht immer eingehalten werden konnte bzw. sich dem Lehrer-SUP die nächste Frage aufdrängte: Wird das wohlmöglich doch eine Sternfahrt?

Am Ende konnte die fachlich untadelige Jury mit Hilfe der Drohne auch hier eine einwandfreie Entscheidung treffen, die allerdings dazu führte, dass der abschließende Tagessieger mittels einer Plank-Challenge ermittelt werden musste.

Ein weiteres Highlight des Tages stand nach der Siegerehrung an: Die Wahl des neuen Vorstandes. Diese zügig durchgeführte, lupenreine demokratische Bestätigung der vom alten Vorstandsvorsitzenden vorgeschlagenen Crew, war vorbildlich vorbereitet und durchgeführt. Zum Abschluss des Abends gab es dann den traditionellen Grillabend und so kann mit Fug und Recht behauptet werden: Alle Traditionen wurden bedient.

Die letzte Nacht war dann für den einen oder die andere recht kurz und so gab es doch sehr frühe Vögel, die freundlich begleitet, erfrischt den Abreisetag beginnen konnten. Nach dem Großreinemachen in den Zimmern, dem Einsammeln der letzten T-Shirts unter den Betten, dem Festschnüren der Boote, saßen schlussendlich alle glücklich in den Bussen nach Köln.

Die Aushilfsreferendarin dankt für die Möglichkeit an dieser außergewöhnlichen Fahrt teilnehmen zu dürfen und empfiehlt allen Nichtruder_innen mal in die Ruder-AG hineinzuschnuppern: Es ist eine besondere Atmosphäre, die die Kollegen und Schüler_innen bei dieser Fahrt kreieren.

D. Steinkuhle

Die Bilder findet ihr hier

 

 

 

 

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