„Willst du mit auf Ruderfahrt fahren?“ Da musste ich nicht lange überlegen. Ich bin seit 17 Jahren am FWG und habe von der legendären Fahrt zu Beginn des Schuljahres nur begeisterte Berichte gehört und freute mich über die Möglichkeit mich nun selbst davon überzeugen zu können.
So fuhr ich am 1. Schultag mit 86 SchülerInnen der Jahrgangsstufen 7 bis Q2, Herrn Borris, Herrn Wandel und Frau Steinkuhle, zwei Ruderlehrern und drei Ehemaligen an den Sorpesee – dieses Jahr nicht, wie sonst üblich, an den Möhnesee.
Im gefühlten Herbst bei 13 Grad mit Schauern riggerten wir auf (luden die Boote ab und schraubten sie zusammen) und standen am See. Ich konnte beobachten, dass offensichtlich ein zwingender Zusammenhang zwischen Rudererfahrung und Feuchtigkeits-Toleranz besteht: je länger dabei, um so regenresistenter……. nun, ich outete mich als Neuling und floh gemeinsam mit den 7. Klässlern vor dem Regen.
An dieser Stelle sei der Herbergsleitung unser Dank ausgesprochen, die es vier Tage lang ertrug, dass immer wieder triefend nasse Kinder auf der Suche nach trockenen Klamotten das Haus betraten.
Der erste Abend war für die Neulinge mit Theorie gefüllt und alle anderen spielten Karten oder Ball oder sonstige Spiele und kamen nach den langen Ferien erstmal in der Gruppe und an diesem Ort an.
Am nächsten Tag ging es dann in 4ern auf‘s Wasser und die 7.- KlässerInnen machten ihre ersten praktischen Erfahrungen. Angeleitet von den Großen – ein Prinzip dieser Fahrt: die „Kleinen“ lernen von den „Großen“ – schlugen sich die Neulinge richtig gut, wie ich vom Ufer aus beobachten konnte und einige frischentdeckte Talente saßen später dann auch ganz selbstverständlich im Skiff (Einer).
Meine Erst – und Letztbegegenung mit Boot und viel Wasser war am Nachmittag als „Kielschwein“ im 9er Boot. Das Wasser war kalt, denn das Wetter war nicht gerade auf unserer Seite, aber das hielt uns nicht davon ab, wieder in die Ruderboote zu steigen.
Am Mittwoch kam langsam der Sommer zurück und die allgemeine Laune besserte sich zunehmend. Da alle tendenziell rudern konnten, ging es in gemischten Gruppen auf Ausflüge auf dem Sorpesee. Die Übrigen vertrieben sich die Zeit am Strand mit der Eroberung des SUPs Schwimmer, Skiff-Fahren und dem Genießen der Zeit am Strand in der Sonne. Es herrschte einfach gute Stimmung. Sonne, Strand, Musik, was will man mehr. Neben Wassersport organisierten sich SchülerInnen zu Ballspielen, wobei der respektvolle Umgang aller miteinander auffiel.
Am letzten Tag fanden Wettkämpfe statt. Außer den zu erwartenden Wassersportdisziplinen traten die SchülerInnen in den Disziplinen „Bester Teamname“, „Brombeerpflücken“ und „Kickern“ an. Überflüssig zu erwähnen, dass die Gruppen gemischt durch alle Altersstufen zusammengesetzt waren.
Vor dem Grillen wurden die Boote wieder abgeriggert, aufgeladen und gesichert, so konnte der Abschlussabend entspannt beginnen.
Nach dem Grillen – die hervorragenden Grillmeister bereiteten Unmengen von echten und veganen Würstchen, Koteletts und Putenschnitzel sowie Gemüse zu, wurde noch der neue Vorstand gewählt und die Sieger der Wettkämpfe bekannt gegeben.
Und so fuhren wir, erfüllt von vielen neuen Eindrücken, am Freitag im besten Sommerwetter wieder zurück nach Köln und ich stelle fest, dass die Fahrt sich absolut gelohnt hat.
Wenn ich jetzt an Ruderfahrt denke, fällt mir die tolle Gemeinschaft der Schüler und Schülerinnen aller Jahrgangsstufen ein, die sich gegenseitig helfen, erklären und annehmen können.
Diese Ruderfahrt war für mich als „Neuling“ ein schöner Start in das Schuljahr.
Andrea von Wülfingen
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